Das Pinguin-Gleichnis von Dr. Eckart von Hirschhausen erfreut sich heute vor allem bei Personalverantwortlichen und Coaches besonderer Beliebtheit. Aber ist es für Sie persönlich wahr und erstrebenswert?
Dr. von Hirschhausen ist unter anderem als Kabarettist und Comedian bekannt. Hirschhausens Pinguinparabel ist in der Tat sehr sympathisch und ansprechend erzählt. Sie macht Freude und stärkt. Sie können es sich auf YouTube anhören oder auf seiner Website ‚hirschhausen.com/‘ nachlesen. Zitat daraus:
Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig. […] Bleib als Pinguin nicht in der Steppe. Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm! Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein.
https://www.hirschhausen.com/
Die Kernaussage dieser Geschichte wird auch von manchen Coaches oder modernen Personalmanagern gerne zitiert, um den Sinn ihrer Arbeit zu beschreiben: “Ich helfe anderen, ihre Stärken zu erkennen und zu stärken und ihr Element zu finden und zu besetzen”.
Diese Botschaft ist zweifellos erfreulich. Die Tücke liegt jedoch im Detail der vielen unbeantworteten Fragen, wie z. B:
- Ist es wirklich von Vorteil, nur in einem Element zu sein, auch wenn es das eigene ist?
- Was ist, wenn wir herausgefunden haben, was unser Element ist, aber der Weg dorthin sehr weit ist oder unerreichbar erscheint?
- Wie können wir uns in einer Gemeinschaft verwirklichen?
Wie gesagt, die Botschaft ist wohlklingend, aber ist sie auch in Bezug auf Ihre individuelle Situation wahr bzw. durchdacht? Das können Sie selbst beurteilen, wenn Sie die folgenden Kontextinformationen auf sich wirken lassen.
Kernaussage des Pinguin-Gleichnisses von Hirschhausen: Ist es wirklich von Vorteil, wenn wir in einem/unserem Element bleiben?
Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi [‘mihaːj ‘tʃiːksɛntmihaːji] gilt als Schöpfer der Flow-Theorie. Darunter versteht man ein als beglückend erlebtes Gefühl von Schaffensrausch und Funktionslust.
Sie entsteht, wenn wir mit Anforderungen konfrontiert werden, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern und die wir im Rahmen unserer Fähigkeiten bewältigen können.
Mit anderen Worten: Anforderungen, die nicht zu hoch sind und uns gescheitert und frustriert zurücklassen, und Anforderungen, die nicht zu niedrig sind und uns langweilen.
Natürlich kann der Pinguin in seinem Element Wasser versuchen, sich immer höhere Ziele zu setzen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen: “Ich nehme mir vor, immer schneller zu schwimmen und meine tägliche Fangquote zu erhöhen”.
Aber nichts ist befriedigender und beflügelnder als das Gefühl, etwas geschafft zu haben, was man sich vorher nicht zugetraut hat: ein Ziel in einem fremden Element! Wir Menschen können tatsächlich über uns hinauswachsen, wenn wir uns trauen und an unsere Grenzen gehen.
Der Trick dabei ist, sich in einem neuen Element nicht mit denen zu messen, die dort zu Hause sind, sondern zu sich selbst, den eigenen Kompetenzen und Bedürfnissen zu stehen und diese aktiv zu kommunizieren.
Ein Beispiel sind introvertierte Menschen, die sehr erfolgreich in Bereichen arbeiten, die typischerweise extrovertierten Menschen vorbehalten sind: als Redner oder Trainer. Sie punkten gerade durch ihre Andersartigkeit. Und sie haben gelernt, auf sich selbst zu achten und haben kein Problem damit, ihre Bedürfnisse klar zu kommunizieren: »Ich bitte um Verständnis, dass ich die Mittagspause alleine verbringen möchte, um Energie zu tanken. Geht ohne mich.«
Oder in eigener Sache: Früher war ich nur in einem Bereich glücklich: im direkten Umgang mit Menschen. Mein Berufswunsch Kundenmanagement und Vertrieb war die logische Konsequenz. Inzwischen kann ich den Flow-Zustand aber auch erleben, indem ich mich mit einer großen Zahlendatenbank in mein Kämmerchen zurückziehe, um sie zu ordnen, durch komplexe Formeln in Beziehung zu setzen, zu visualisieren etc.
Ich werde es wohl nie so eloquent beherrschen wie andere, die in diesem Element zu Hause sind, aber das ist auch nicht mein Ziel. Denn das neu erlernte Element hat mir neue Möglichkeiten eröffnet: Ich kann die Bedürfnisse des Vertriebs in die Sprache und das Element des Controllings übersetzen – und umgekehrt.
Die Anpassungsfähigkeit der Spezies Mensch ist einzigartig
Apropos “Stärken stärken”: Ich finde, Hirschhausens Pinguin-Gleichnis verkennt die größte Stärke von uns Menschen, nämlich unsere Fähigkeit, uns durch strategisches Denken und bewusstes Handeln auch auf Schicksalsschläge und extreme Veränderungen einzustellen. Plakativ formuliert:
Gäbe es in dieser Steppe eine Eiszeit, würden die Tiere nach und nach erfrieren. Und die Menschen dort? Die würden sich wahrscheinlich dick in ihr Fell einpacken und weiterziehen.
Schmelzen die Polkappen wie erwartet, werden die dort lebenden Tierarten wahrscheinlich aussterben. Und die Menschen dort? Die werden vermutlich als Obst- und Gemüseexporteure einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben und sich im Sommer um ihre Strandfigur sorgen.
Das Dilemma mancher Menschen: Sie fühlen sich Tag für Tag gefangen wie die erwähnten Pinguine in der Steppe.
Sie sind überzeugt, dass die Welt es ihnen schuldig ist, endlich ihr Wasser zu erreichen und schwimmen zu können.
Sie sind von dieser Vorstellung so eingenommen, dass sie sich ständig demotiviert, unglücklich und frustriert fühlen, weil die Realität nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Das Problem ist nicht, dass wir das Ziel haben, unser Element zu finden. Das Problem entsteht, wenn wir uns dabei verkrampfen!
“Aus der Not eine Tugend machen” und ähnliche Sprichwörter bringen die Ressource auf den Punkt, die wir bräuchten, um vorwärts zu kommen. Diese Ressource ist aber nur dann zugänglich, wenn wir uns unbefangen der Realität stellen, statt uns krampfhaft an Was-wäre-wenn-Phantasien festzuklammern.
Wenn Hirschhausens Pinguinparabel meine Geschichte wäre, hätte der Pinguin schon in der Steppe begonnen, kreativ und neugierig Neues auszuprobieren. Zum Beispiel Hügel hinunterzurutschen und dabei viel Spaß zu haben. Auf dem langen Weg zum Wasser landet der Pinguin sogar in einer Dünenlandschaft. Von Wasser weit und breit keine Spur.
Aufgrund seiner Erfahrungen auf den Hügeln stellte er jedoch schnell fest, dass man auch auf Dünen wie auf Wellen surfen kann und dabei viel Spaß hat. Er baut eine erfolgreiche Filialkette mit Surfkursen und anderen Freizeitangeboten für die Steppentiere auf. Seine Kunden sind sehr zufrieden und das macht ihn selbst sehr glücklich und zufrieden.
Sobald er es sich leisten kann, zieht er sich aus dem operativen Geschäft zurück. “Wo soll ich leben?” Es entscheidet sich spontan für die Küstenregion der Antarktis als Hauptwohnsitz. Wie Pinguine eben so sind. Doch schnell fällt ihm die Decke auf den Kopf, denn dort ist ihm alles zu eintönig. Aus diesen Schuhen ist er wohl längst herausgewachsen. Schließlich entscheidet er sich für Fuerteventura als Hauptwohnsitz. Hier gibt es überall Wasser und die stundenlangen Spaziergänge in den großen Sanddünen erinnern ihn täglich an seine schöne Zeit im Sand.
Die Wirklichkeit ist komplex-kausal und erfordert ein Denken in Lösungsstrategien
Das Pinguin-Gleichnis von Hirschhausen trifft meines Erachtens den Nagel auf den Kopf: Wer als Pinguin geboren wurde, wird auch durch sieben Jahre Psychotherapie nicht zur Giraffe.
Aber das ist meines Erachtens nicht der entscheidende Punkt!
Der entscheidende Punkt ist: Wir Menschen sind komplexe Wesen und haben uns deshalb eine komplex-kausale Wirklichkeit geschaffen, in der die unterschiedlichsten Fähigkeiten von uns gefordert werden. Immer und überall.
Um beim Gleichnis zu bleiben: Der Pinguin wird immer wieder mit einer Situation konfrontiert sein, in der er etwas erreichen muss, das über seine eigene Reichweite hinausgeht. Was es dazu braucht, sind nicht unbedingt die Fähigkeiten einer Giraffe, sondern immer nur eines: Problemlösungskompetenz! Wie löse ich das konkrete Problem? Kooperiere ich mit einer Giraffe oder finde ich eine andere kreative Lösung?
Hirschhausens Pinguin-Gleichnis berücksichtigt nicht die Problematik der Selbstverwirklichung innerhalb einer Gemeinschaft
– aus Sicht der Gemeinschaft
Apropos komplex-kausal: In einem Unternehmen haben wir es mit Gruppen von Menschen zu tun, die miteinander kooperieren sollen. Was eine Gemeinschaft in erster Linie braucht, sind kreative Problemlösungsstrategien. In einem solchen komplex-kausalen Umfeld wäre ein vereinfachender Ansatz wie in Hirschhausens Pinguin-Gleichnis (“Finde dein Wasser und schwimm”) nicht nur naiv und weltfremd, sondern mitunter auch kontraproduktiv und schädlich für die Gemeinschaft.
Wenn ich es in der Phase der Lösungsentwicklung mit Projektgruppen, Abteilungen o. Ä. zu tun habe, dann habe ich es – überspitzt und provokativ formuliert – mit lauter einzelnen Pinguinen zu tun, die alle in ihr individuelles Wasser springen wollen. Dass das nicht die beste Ausgangsposition ist, um die gemeinsame Mission zu erreichen, wissen sie alle. Und über die mögliche Lösung dieses Dilemmas sind sich auch alle einig: »Alle anderen sollen sich bewegen, denn ich mache alles richtig«.
Hier müssen also erst andere Hürden überwunden und Voraussetzungen geschaffen werden, bevor das Thema “Selbstverwirklichung in der Gemeinschaft” auf die Tagesordnung gesetzt werden kann.
Passend dazu schilderte mir ein Geschäftsführer am Rande einer Veranstaltung seine schlechten Erfahrungen mit seinem ersten (und ich fürchte auch letzten) Coachingauftrag wie folgt:
»Ich wollte zwei Abteilungsleitern mit einem Coaching etwas Gutes tun und ihnen helfen, ihre Arbeit noch besser zu machen. Nach dem Coaching hatte ich es aber mit zwei fordernden Personen zu tun, die von mir verlangten, dass ich ihre Stellenbeschreibung an ihre Bedürfnisse anpasse. Das wollte und konnte ich aus betrieblichen Gründen nicht. Am Ende hatte ich zwei demotivierte Führungskräfte. Einer ist inzwischen gegangen, der andere hat nie mehr zu seiner alten Leistung zurückgefunden.«
– aus Sicht des Individuums
Wenn ich es mit einem leitenden Angestellten als Kunden zu tun habe, sei es als Privatperson oder im Auftrag und auf Rechnung seines Unternehmens, ist das erste Thema, das ich behandeln muss, selten: »Was ist mein Element und wo und wie finde ich es?«.
Denn diese Fragen können wir uns oft erst stellen, wenn wir andere Hürden überwunden haben:
- Wie kann ich mich als Führungskraft in einem komplexen und sich ständig verändernden Umfeld zurechtfinden?
- Wie bleibe ich entspannt und souverän, wenn ich mit überzogenen, unlogischen oder unvereinbaren Erwartungen anderer konfrontiert werde?
- Wie kann ich das Verhalten meiner Mitmenschen richtig einschätzen und ihnen meine Position und meine Bedürfnisse erfolgreich vermitteln? U. v. m.
12 Kommentare zu „Ist Eckart von Hirschhausens Pinguin-Gleichnis wahr?“
Ich fühle mich ein wenig provoziert zu widersprechen. Anpassen wird immer und ewig von uns erwartet, das sehe ich als Selbverständlichkeit, sich die grösste Mühe darin zu geben.
Ein Mensch, der in seinen Eigenschaften der grossen Mehrheit entspricht, wird mit grossem Selbstbewusstsein diese Anpassung fordern, so wie Sie (obwohl er sich nie im Extremen anpassen musste, er weiss dies aber auch nicht). Menschen, die in wichtigen Teilen nicht der Mehrheit entsprechen, haben es manchmal verdammt schwer, zu begreifen, dass sie im falschen Element sind und jede Bemühung höchstens zu mittelmässigen Ergebnissen führen kann (von wegen fröhliches Sandsurfen -Augenroll ob der fehlenden Empathie-). Die Aufgabe besteht darin, sich eine andere Umgebung zu suchen, in die man passt. Niemand sagt, dass das einfach ist, erst Recht, wenn die Wüstenbewohner schreien “Pass dich doch einfach mal an Pinguin und geh fröhlich Sandsurfen!”. Aber es ist der Weg. Und vielleicht können bestimmte Menschen diese Geschichte besser verstehen, als andere.
Guten Tag und vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie mir in Ihrem Text widersprechen. Daraus schließe ich, dass meine Beschreibung wohl nicht präzise genug war und daher Raum für Interpretation gelassen hat. Vielleicht helfen die folgenden Ergänzungen:
Menschen, die Schwierigkeiten haben zu begreifen, dass sie im falschen Element sind, werden sich von „Finde dein Element“ nicht unbedingt angesprochen fühlen. Denn wer kein Problembewusstsein hat, sucht auch nicht nach einer Lösung.
Die Prämisse von Hirschhausen ist also meiner Meinung nach: Die Person ist im falschen Element und weiß/spürt das auch. Aber vielleicht hat sie Angst, diesen Schritt zu wagen. Hier macht das Gleichnis ihr Mut, sich auf die Suche nach dem richtigen Element zu machen. Und daran ist überhaupt nichts auszusetzen, im Gegenteil, es ist durchaus erstrebenswert.
Was aber, wenn man einfach nicht weiterkommt und deshalb immer mehr verkrampft? Das ist die Ausgangsprämisse meines Beitrags.
Ein interessanter Beitrag. Und richtig! Der Versuch, komplexe Sachverhalte einfach dazu stellen muss bei komplexen Themen einfach scheitern.
Zum Glück bewegen Sie sich in anderen Bereichen wie Medienstar Hirschhausen und SIE kennen sich aus!
Mit wertschätzenden Grüßen
Sylvia Kloetzel
Und auf jeden Fall teile ich diesen Beitrag auf allen meinen Kanälen ;)
“Und auf jeden Fall teile ich diesen Beitrag auf allen meinen Kanälen” Vielen Dank, sehr freundlich!
Vielen Dank für diese differenzierte Sicht. Es ist so leicht, eine smarte, eingängige Geschichte, die ja auch wahren Gehalt hat, abzunicken. Sich davon nicht vom kritischen Hinterfragen abhalten zu lassen, ist souverän und gerade vorbildgebend für mich. Vielen Dank!
Vielen Dank für das freundliche Feedback.
Sehr geehrter Hr. Gaffahri,
in vielen Punkten Ihrer Sichtweise gebe ich Ihnen recht. Es reicht nicht darauf zu warten, daß mein Element zu mir kommt, oder ich mich ausschließlich in meinem Element bewege. Das wäre Stillstand.
Doch dabei geht es meines Erachtens auch nicht.
Ein Pinguin hält sich viel außerhalb des Wassers auf und watschelt unbeholfen, doch mit großer Zähigkeit über Land um seine Nachkommenschaft groß zu ziehen und zu beschützen.
Ich habe die Botschaft so verstanden, daß sie an alle Pinguin-Menschen gerichtet ist, die vergessen haben, daß sie regelmäßig vom Land ins Wasser wechseln müssen um nicht – seelisch – zu verhungern.
Mit freundlichen Grüßen
T. T. Lukas
Guten Tag Frau/Herr Lukas und danke für Ihren guten Beitrag.
Ich glaube Sie haben seine Botschaft durchaus so verstanden wie er sie gemeint hat. Auch ich habe sie so verstanden. Dies vorausgeschickt, ich hatte keinesfalls die Absicht, seiner Botschaft zu widersprechen. Ich ergänze sie nur um eine weitere Perspektive. Denn die subjektive Wahrheit einer jeden Aussage ergibt sich aufgrund der Perspektive, die man einnimmt.
Es ist gut und wichtig, dass Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände vergessen/verdrängt haben, dass sie „Pinguin-Menschen“ sind, daran erinnert werden. Genau das vollbringt diese Geschichte auf eine sehr charmante Art und Weise.
Aber ich beobachte auch eine andere Tendenz: Die Tendenz, dass heutzutage Menschen einfache Formeln für ihr Leben suchen und Coaches und andere Dienstleister einfache Lösungen offerieren. Das klingt zwar griffig und ermutigend, ist aber an der komplex-kausalen Realität vorbei. Wenn man sich darauf versteift, dass einem eine einfache Lösung „versprochen“ wurde, aber die Realität sich hartnäckig weigert, mitzuspielen, dann braucht man eine alternative Sichtweise, um nicht in Frust und Starre zu verfallen. Das ist die Perspektive, die ich in meinem Beitrag einnehme.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen und produktiven Tag.
Schaffensrausch und die Funktionslust sind weder die einzigen glücksbringenden Faktoren, noch können sie dauerhaft die Einsamkeit vergessen lassen.
In seinem Element fühlt sich der vorher einsame Pinguin wohl, da er nicht nur mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand sein gutes Auskommen hat, sondern darüber hinaus von seinen Artgenossen umgeben ist.
Zugehörigkeitsgefühl ist in der Tat ein sehr wichtiges Thema. Danke für die Ergänzung. Das Gefühl der Zugehörigkeit gibt einerseits Kraft und Fundament, andererseits erhöht es das Risiko, in der Komfortzone hängen zu bleiben und sich nicht weiterzuentwickeln.
Vielen Dank, Herr Ghaffari, für diesen Artikel, der mich zunächst etwas überrascht hat. Diese Sichtweise bereichert.
Der Begriff der Problemlösungskompetenz habe ich für mich neu entdeckt. Diese Kompetenz stellt ja eine eigene kleine Wissenschaft dar.
Mir bekanntes lösungsorientiertes Denken ist dabei gar nicht gemeint, wie ich eingangs dachte.
Die Potentialanalysen, die ich für meine Kunden durchführe, werden nun um eine Erweiterung reicher ;-)
Vielen Dank dafür.
Ich wünsche Ihnen weiteres frohes Schaffen! :-)
Valentina Levant
Guten Morgen Frau Levant und danke für das freundliche Feedback. Diese Kompetenz ist in der Tat derzeit weniger “in”. Die Großeltern-Generation war aufgrund der Nachwirkungen des Krieges besonders darin “ausgebildet” und sie haben sie an ihre Kinder weitergereicht. Am Rande erwähnt: Das ist m.E. das größte Asset der Mitarbeiter-Generation 50+: Sie haben im Laufe der vielen Berufsjahre “viele Pferde kotzen gesehen” und bleiben daher entspannt, wenn unerwartete Ereignisse auftreten. Sie können somit in Lösungsstrategien denken, während junge Kollegen tendenziell eher in Panik und Aktionismus verfallen.